Info Kästchen

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Es stehen zwei neue Episoden der Kriegerin in den Startlöchern.
Derzeit lese ich die Episode Korrektur, die bereits Dezember 2016 geschriebenen wurde.
Was sich aber leider auf Grund von Schlafstörungen und damit einhergehenden Konzentrationsstörungen noch ein wenig hinziehen kann :/.

Deswegen: Gesucht werden: 1 - 2 Beta-Leser/innen!

Sehr gute Kenntnisse der alten UND neuen deutschen Rechtschreibung etc. (für den Fall, daß …),
sowie Libre bzw. Open Office & Skype (o.ä.) benötigt!
Was Du mitbringen mußt?
Zeit, Spaß bei dem Lesen und Interesse für Fantasy bzw. Epik,
aber auch gute Ideen für Verbesserungsvorschläge (kosmetischer Natur ;) ),
so wie ein gutes "Händchen" für das Thema. Einfühlungsvermögen nennt man das glaube ich ...
Da die Geschichten der Kriegerin von mir nicht am Fließband geschrieben werden,
kann es auch mal Monate oder bis über ein Jahr dauern, bis eine neue Episode von mir geschrieben wird.
Gibt also nicht immer etwas von mir zu tun ;).

Bei Interesse bitte via PN mit Angabe einer EMail/Messenger Adresse bei mir melden.

Samstag, 11. April 2009

Das Meisterstück©

Vorwort


Es gibt Tage in meinem Leben, da wäre ich am liebsten im Bett geblieben, aber jener Tag, als ich die Idee zu dieser Geschichte erhielt, gehörte nicht dazu. Ich hatte im TV V – The Visitors gesehen. In der Folge geriet Julie in die Hände Dianas, die sie brechen wollte und es auch beinahe geschafft hatte. Am Ende des Tages, V war schon längst vorbei, kam mir die Idee zu dieser Geschichte, deren Grundlage die Szene ist, in der Diana versucht Julie zu brechen. Diese Szene ließ mir einfach keine Ruhe, also setzte ich mich hin und schrieb dazu die Geschichte auf, die mir beim Zähne putzen in den Sinn kam. Die Geschichte hat aber nicht das Geringste mit V zu tun, die Folge diente mir nur als Inspiration.

Das Meisterstück

Sag mir Lanis – sag mir was du willst.“ Die Stimme war kalt und sanft zugleich, hatte etwas lockendes. „Ich will dir gehören.“ Diese Worte hatten sich tief in ihr Gehirn eingebrannt. Sie empfand keine Wut oder Haß, als sie diese Worte einst ausgesprochen hatte. Es war ein bitterer Tag für sie gewesen, und doch empfand sie keine Scham. Man hatte sie gewarnt und versucht darauf vorzubereiten, aber nichts konnte einen jemals auf das – was dort geschehen war – jemals vorbereiten.
Oh, sicher, sie hatte Kraft ihres Trainings und ihres starken Willens lange durch gehalten und gekämpft, aber trotz alle dem, mußte sie angesichts Janaras Macht kapitulieren.
Wer sie war? Ihr Name war Lanis Anajar – freie Ritterin des Landes Inas. Es war ein schönes und reiches Land. Reich in jeglicher Hinsicht. Doch dann war eines Tages Janara mit ihren Truppen aufgetaucht. Zu erst halfen sie und gaben dem Land Fortschritt und sie halfen, daß es sicher weiter entwickelte. Schnell wurde Janara und ihre Leute als Freunde akzeptiert und freudig aufgenommen. Man ließ sich blenden.
Viele Warner, die in den Freunden eine Gefahr sahen, verschwanden und tauchten kurze Zeit später als Befürworter der "freundlichen Besatzer" auf. Da das auffiel hatte sich eine Gruppe aus Dieben, Adligen, freien Rittern und anderen zusammen gefunden. Der eigenen Regierung konnte und wollte man nicht mehr trauen, da man davon ausging – und das wohl zu Recht – das jene von Janaras Leuten nach und nach unterwandert worden waren. Diese Rebellen fanden nach und heraus, was die „freundlichen“ Besatzer wirklich vor hatten. Aber das Gros des Volkes ließ sich blenden und so hatten die Rebellen einen schweren Stand. Trotz allem gaben sie nicht auf. Ihre Aktionen wurden wagemutiger und brachte ihnen unter den Besatzern Verbündete.

Lanis selbst wollte sich aus dem Ganzen heraus halten. Sie wollte mit ihrer Gefährtin Bea in Frieden leben – und sich von Janara weit möglichst fern halten. In der Hauptstadt war sie einmal in Begleitung ihrer Gefährtin begegnet. Ihre Blicke hatten sich gekreuzt und Lanis hatte das dringende Bedürfnis zu verschwinden. Diese Frau hatte eine gefährliche Anziehungskraft auf sie, die ihr so gar nicht behagen wollte. Ihre Gefährtin spielte ihre Bedenken herunter. Einige Monate später wurde Bea unter einem fadenscheinigen Grund hingerichtet. Sie soll die Rebellen unterstützt haben, hieß es. Lanis bezweifelte das, da Bea wie sie nichts mit dem ganzen Widerstand und den Besatzern zu tun haben wollten. Sie waren ihrem Land verpflichtet – und nicht dem Widerstand, zu mindestens so lange es keinen Grund dafür gab.
Auf Beas Beerdigung war ihr Ilia, eine kleine rothaarige mit einem kühnen Temperament wieder begegnet. Sie hatte ihr nach der Beerdigung angeboten, sich dem Widerstand anzuschließen. Lanis hatte sich den Rebellen einige später angeschlossen, da auch sie gesucht wurde. Schnell entwickelte sie sich zu jemanden, auf die eine hohe Belohnung ausgesetzt wurde. Ihre Aktionen waren meistens von großem Wagemut und Erfolg gekrönt. Sie fügte den Besatzern eine Niederlage nach der nächsten zu. Innerhalb des Rebellenlagers war sie untergeordnet und nicht daran interessiert auf zu steigen und eine führende Rolle zu übernehmen, außer wenn es um die Überfälle ging versteht sich. Sie nahm Befehle entgegen oder schlug Aktionen vor, die die Besatzer empfindlich treffen würden. Bei vielen der Rebellen war sie hoch angesehen und beliebt.
Sie erfuhr nun auch, das Janaras Truppen an den Rohstoffen ihres Landes interessiert war, die sie nach und nach abbauten. Langsam und unauffällig.
Lanis erfuhr, das ein großer Rohstofftransport unterwegs in die Hauptstadt war. Sie wollte die Rohstoffe unbedingt den Besatzern abnehmen und sichern. So stellte sie, nach Absprache mit den Köpfen der Rebellen, einen Trupp aus guten und erfahrenen Leuten zusammen.
Lanis leitete diese Einheit persönlich. Sie kannte das Risiko und war zu allem entschlossen. Doch dieser Überfall war anders verlaufen. Sie waren in einen Hinterhalt geraten. Einige gute Leute hatten ihr Leben verloren, andere konnten mit Rohstoffen fliehen. Sie selbst war in eine Enge getrieben worden und sah sich einer Übermacht an Gegnern gegenüber. Sie wußte wann es Zeit war auf zu geben. So ließ sie ihre Waffe fallen in Erwartung auf den Tod, aber stattdessen nahm man sie gefangen, was sie widerstandslos zu ließ.

Sie wurde schwer bewacht in die Hauptstadt gebracht, wo Janara selber das Verhör führte und versuchte Informationen über die Rebellen und ihre Stützpunkte heraus zu finden. Lanis sah sie kühl an und schwieg. Schließlich brachte man sie in die Kammer. Sie wußte vom Hören sagen, daß – wer auch immer diese Kammer betrat – er sie nicht mehr als der verließ, der er vorher war, oder er kam gar nicht mehr heraus. Lanis wappnete sich und versiegelte – so wie Kandar es sie gelehrt hatte – einen wichtigen Teil von sich der die Kammer unbeschadet überstehen sollte. Was auch immer in der Kammer geschehen würde, dieser Teil war sicher – hoffentlich.
Die Kammer war hell erleuchtet als sie in einen Kreis geführt worden war. Vor ihr war eine Scheibe hinter der Janara und drei ihrer Gefolgsleute zu sehen waren. Janara sah sie einfach nur an. Sie selber erwiderte den Blick kühl und arrogant. Sie sah das sich Janaras Mund bewegte ohne den Blick von ihr zu nehmen. Der Kreis leuchtete grün auf. Um sie herum wurde es dunkel und sie konnte sich nicht mehr bewegen.
Lanis hörte sich oft schreien und dazwischen die sanfte lockende Stimme Janaras die zu ihr sprach, das sie da sei um ihr zu helfen und das sie zu ihr kommen solle. Sie sagte das sie machen könne, daß es aufhört, sie daraus holen könne. Eine lange Zeit durchschaute Lanis das Spiel. Aber je länger es ging und anhielt, desto weniger war sie in der Lage es zu durchschauen. Sie hörte sich oft selber schreien. Immer wieder hörte sie Janaras sanfte Stimme die durch die Qualen und Schmerzen durchdrangen. Als Lanis – auch hörbar – am Ende war, stand auf einmal Janara in einiger Entfernung vor ihr und streckte ihr eine Hand entgegen. Sie sagte ihr, das sie ihr ihre Hand geben soll. „Laß mich dir da heraus helfen. Gib mir deine Hand und komm zu mir.“ Der Ton war drängend, so als würde keine Zeit mehr sein. Lanis zitterte am ganzen Körper. Tränen liefen über ihre Wangen. Sie flehte sie gequält an, zu ihr zu kommen, es zu beenden. Ihre Stimme war mehr ein Wimmern und eigentlich hätte sie sich erniedrigt und gedemütigt fühlen müssen, aber da war nichts. Nur noch der Wunsch, daß es aufhört. Janara war ein paar Schritte näher gekommen und sah sie unverwandt an. „Sag mir Lanis – sag mir was du willst.“ „Ich will dir gehören.“ Ihre Stimme brach. Janara wartete geduldig. „Ich will dir gehören. – Beende das. Bitte beende es.“ Lanis war am Ende mit ihrer Kraft und Janara genoß jeden Augenblick davon. Sie hob die Hand und bedeutete ihren Gefolgsleuten auf zu hören, ohne sich dabei um zu drehen. Ihr Blick und ihre ganze Aufmerksamkeit ruhte abschätzend auf Lanis. Erst als sie sich sicher war, ließ die Hand sinken und der Kreis hörte auf zu leuchten. Lanis brach keuchend, schwitzend und wimmernd zu Janaras Füßen zusammen. Jene legte ihr behutsam eine Hand auf den Kopf und beließ sie da. Um ihren Mundwinkel spielte sich ein triumphales Lächeln ab. Lanis war gebrochen, aber noch nicht vollkommen so wie es sich Janara wünschte. Von der einstigen freien Ritterin, die ihr wie ein Stachel in ihrem Fleisch gewesen war, war so gut wie nichts mehr geblieben.
Zwei ihrer Gefolgsleute kamen in die Kammer und brachten Lanis in ein Quartier, dicht gefolgt von Janara. Dort legten sie sie auf ein Bett und verließen den Raum vor dem sie Position bezogen. Die Tür glitt zu. Lanis war zu erschöpft um sich noch groß zu bewegen, sie wollte nur schlafen. Janara war an ihr Bett getreten und sah beinahe sanft auf sie herab. „Dein starker Wille hat dir letztendlich nichts gebracht. - Ich habe dich gebrochen. Du bist mein Meisterstück! - Du gehörst jetzt mir!“ Sanft strichen ihre Finger über ihr Gesicht. In den Augen ihrer Herrin spiegelte sich der Triumph wider, den sie empfand. „Schlaf jetzt und ruh dich aus.“ Lanis war unter dem Blick Janaras eingeschlafen und oft schreiend aufgewacht. Aber jedesmal, wenn sie wach wurde, war sie nicht alleine. Janara war an ihrer Seite geblieben und beruhigte sie. Das hatte sie natürlich nicht aus Herzensgüte oder Freundlichkeit getan, nein, ihr war es darum gegangen Lanis so stark an sich zu binden und auf sich zu fixieren, daß es unmöglich den Prozeß, den sie Lanis unterzogen hatte wieder rückgängig zu machen.

Die ersten Wochen, nach ihrem ersten Besuch in der Kammer, folgten noch weitere. Janara wollte sicher gehen, das Lanis wirklich gebrochen war und für immer ihr gehörte. Janara fixierte Lanis so stark auf sich, das selbst die aus Enador geschickte Sub-Commanderin Narla keine Gelegenheit mehr hatte Lanis ihr weg zu nehmen. Janara sicherte sich so Lanis absolute Ergebenheit, ihre Treue und Loyalität. Für Lanis war Janara die Erlösung, denn jene sorgte dafür, das die Schmerzen und Qualen aufhörten – sie mußte nur ihr gehören. Janara blieb in den Nächten bei ihr und sorgte dafür das sie sich ein Quartier teilten. Es erschien ihr nicht ratsam, Lanis aus den Augen und unbeaufsichtigt zu lassen, während sie sich einem Zustand der neu Orientierung befand. Jede kleinste Irritation in diesem Zustand konnte alles zunichte machen. Und das galt es unter allen Umständen zu verhindern. Lanis gehörte ihr und sie wollte dafür sorgen das es auch so blieb.
Nach gut 3 Monaten hatte Janara Lanis Ergebenheit geprüft. Sie hatte Lanis ein Tuch um den Hals geschlungen und es zugezogen. Sie befahl Lanis sich zu wehren. Aber sie ließ ihre Arme wo sie waren und tat nichts dergleichen. Alles war zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlaufen, auch die Prüfungen die Lanis von der Sub-Commanderin unterzogen worden war waren nicht anders verlaufen. Lanis Loyalität galt alleine Janara und Enador. Sie hatte Lanis belohnt in dem sie mit ihr das Bett geteilt hatte. Sie sollte nur Positives mit ihr in Verbindung bringen. Da sie Janaras Neigung kannte, war sie sich nicht zu schade dafür, mit ihr das Bett zu teilen und sie noch enger und stärker an sich zu binden.

Janara überwachte Lanis, aber schadete ihr nie. Aus irgendeinem Grund hatte sie Gefallen an Lanis gefunden. Lanis schien es kaum zu ertragen von ihr getrennt zu sein. So nahm sie sie immer mit sich - als Leibwache und stille Beobachterin. So lernte Lanis auch vieles über Enador und Janara.
Nach 6 Monaten trug Lanis bereits die Uniform Enadors und führte Janara und eine Einheit von Elitekämpfern zu den Verstecken der Rebellen von denen sie wußte. Die Rebellen hatten aber nach Lanis Gefangennahme ihre Lager und Verstecke geändert, so daß sie nur noch eines schwach besetzt samt ein paar Rohstoffen vorfanden. Sie nahmen die Rebellen gefangen und richteten sie noch an Ort und Stelle hin. Lanis ließ keine Zweifel offen, auf wessen Seite sie stand. Die Rohstoffe wurden nach Enador geschickt.
Wo immer Janara auftauchte, war Lanis nicht weit. Sie war immer in unmittelbarer Nähe oder leicht versetzt neben ihrer Herrin.
In den Jahren in denen Lanis nun Janara gehörte, hatten oft ihre ehemaligen Freunde und Verbündete versucht sie zu befreien und zurück zu holen. Auch in der Zeit wo ihre neue Persönlichkeit noch nicht gefestigt war, aber Janara verstand ihre Arbeit. Sie hatte Lanis in der Zeit nie unbeaufsichtigt gelassen was jenen dann zum Verhängnis wurde. Sie bezahlten ihren Befreiungsversuch mit ihrem Leben. Lanis sah ungerührt zu. Ihre ehemaligen Freunde und Verbündeten hatten die Hoffnung nicht aufgegeben Lanis retten zu können. Und so unternahmen sie lange Zeit Versuche sie zu retten. Viele waren bei dem Versuch auch durch ihre Hand gestorben. Die Amazone jedoch hatte sie laufen lassen. Danach hatte es keine weiteren Versuche mehr gegeben.

Der Teil den Lanis sicher versiegelt hatte, integrierte sie sehr geschickt in die neue Persönlichkeit – so gewann sie ein wenig ihrer Selbstsicherheit und Eigenständigkeit zurück. Sie war ein wenig freier. Das schien Janara zu gefallen, denn sie bezog Lanis immer mehr in ihre Pläne und deren Umsetzung mit ein und beriet sich mit ihr. Sie schien ein unverzichtbarer Teil von Janara geworden zu sein, aber auch war sie sich dessen bewußt, das sie für Janara vor allen anderen eine Trophäe war. Lanis, jene die den Truppen Enadors so viel Schaden zu gefügt hatte und es notwendig gemacht hatte, das eine Sub-Commanderin samt Truppen nach Inas geschickt worden war, galt bis zu dem Augenblick ihrer Gefangennahme als unfassbar und unbeugsam. Sie war zu einem Schrecken geworden, tauchte aus dem Nichts auf und verschwand mit ihren Leuten wieder im Nichts. Ja, da war es das wert, wenn sie als Trophäe vorgezeigt wurde. Es zeigte auch, das Janara durchaus in der Lage war, ihrer Feinde habhaft zu werden, auch wenn Lanis Gefangennahme mehr aus eigener Torheit geschehen war. Sie war einfach unaufmerksam gewesen, und nun gehörte sie Janara.
Die Uniform Enadors trug sie mit Stolz und auch das was ihr Janara gegeben hatte und sie als ihren Besitz offensichtlich machte. Es war ein Teil dessen was Janara ihr in der Kammer eingepflanzt hatte und es ihr für immer unmöglich machte sich von ihr zu lösen. Die Saat war auf fruchtbaren Boden getroffen.
Sicher, sie war frei, doch auch wenn sie sich frei bewegen konnte und Aufgaben von Wichtigkeit übertragen bekam, so war sie doch eine Gefangene. Vielleicht würde sie eines Tages wieder frei sein. Doch bis dieser Tag kam, an dem sie wieder frei sein konnte, würde sie ihrer Herrin treu ergeben sein.

Als Lanis das gemeinsame Quartier am Abend betrat, sah sie wie sich das Messer der Attentäterin in die Brust ihrer Herrin senkte und spürte wie sich ihr eigenes Herz verkrampfte. Sie sah wie ihre lieb gewonnene Herrin zu Boden sank. Sie rief die nahestehenden Wachen während sie zeitgleich ihre Waffe zog und die Attentäterin tötete bevor diese durch die Tür am Balkon war. Wie betäubt schritt sie, die Waffe in das Halfter an ihrer linken Seite zurück steckend, zu ihrer Herrin. Sie kniete sich neben sie und schob ihr vorsichtig einen Arm unter den Kopf und hob ihn sanft an. Eine Hand Janaras umfaßte die ihre. Das Messer ließ sie unangetastet, denn es bestand die Möglichkeit, das bei all dem Fortschritt Enadors Janaras Leben gerettet werden konnte. „Du bist mein Meisterstück. In all den Jahrzehnten warst du mir die Liebste. Auch wenn ich sterbe, lebe ich in dir weiter. Du wirst immer mir gehören. - Zieh das Messer aus meiner Brust und nimm meinen Platz ein. Ich habe dir alles beigebracht was du wissen mußt. - Ich will – das du – das du ihn einnimmst nicht Sub-Commanderin Narla. Sie – ich ...“ Lanis verstand. Sub-Commanderin Narla hatte zwar nichts getan, um Janaras Platz einzunehmen, aber das änderte nichts daran, das zwischen den beiden eine verdeckte Rivalität bestand. Sub-Commanderin Narla hatte Janara immer in allem ohne zu Zögern unterstützt und alles getan, das sie nicht stürzt. Aber seit dem Tag, seit sie Lanis gefangen und umgedreht hatte bestand diese Rivalität und eine gewisse Eifersucht. Lanis sah in die braunen Augen ihrer Herrin und nickte stumm. Nach dem Recht Enadors würde sie – so bald sie das Messer gezogen und Janara tot war – die neue Führung in Inas sein. Lanis schluckte hart und zog mit von Tränen schimmernden Blick das Messer aus der Brust ihrer Herrin. Diese lächelte triumphierend. „Du bist – mein Meister – stück.“ Lanis strich ihrer Herrin über das glatte lange braune Haar. Schmerz stand in ihren eigenen Augen und sie verspürte eine sich in ihr ausbreitende Leere. Eigentlich sollte sie sich freuen und erleichtert sein, doch fühlte sie sich beklommen und betrogen. Eine Hand legte sich auf ihre Wange und zwang sie dazu ihrer sterbenden Herrin in die Augen zu sehen. „Bei dir – für immer. - Ich – habe … dich … geliebt.“ „Ja, du bist bei mir – für immer ein unauslöschlicher Teil von mir. Du warst es, die mich gefangen, gebrochen und besiegt hat.“ , gab sie in einem leisen und bitteren Tonfall wider. „Und du warst es, die mir zeigte, das du nicht nur grausam bist und wieso Enador unsere Rohstoffe haben will. - Ich kann mich an deinem Tod und meiner Freiheit nicht erfreuen, denn trotz allem bin und bleibe ich deine Gefangene, dein Eigentum.“ „Mein Meisterstück, trotz der Gehirnwäsche hast du es geschafft dir einen Teil von dir - zu bewahren. Du bist wahrlich – mein Meisterstück.“ Lanis schloß betrübt die Augen. „Was soll ein Meisterstück, ohne seinen Meister?“ ,murmelte sie. Nie in all den Jahrzehnten hatte sie erwartet, das sie so auf den Tod ihrer Herrin und Meisterin reagieren würde. Und plötzlich: „Von Anfang an – von dem Augenblick an wo wir uns das erste Mal begegnet sind und sich unsere Blicke kreuzten, wußte ich, daß ich dir gehören wollte. Ich wollte nur noch dir gehören. Als es soweit war, und du mich zu deinem Eigentum, deinem Besitz gemacht hast, empfand ich keine Demütigung oder Erniedrigung, obwohl ich so hätte spüren und fühlen müssen. Nein, ich fühlte mich unglaublich erleichtert.“ , gestand sie vor allem sich selber ein. „Ich wollte unbedingt dir gehören.“ Tränen liefen über ihre Wange. „Dein Wunsch – meine Liebe. Schicksal … seltsame Wege.“ Mit diesen Worten verstarb Janara und Lanis schrie ihren Schmerz durch die Festung.
Währenddessen hatten die Wachen die noch recht junge Attentäterin untersucht und sich nicht gewagt in das letzte Gespräch von Lanis,der stumme Tränen über das Gesicht ronnen, und der sterbenden Janara einzumischen.
Die Wachen hatten Janaras Wunsch mitbekommen und galten somit als Zeugen. Chilan war Lanis seit dem Tag ihrer Gefangenschaft als Wache zugeteilt und wartete nun geduldig bis er Lanis ansprechen konnte. Er hatte zehn Zahlungseinheiten aus Enador bei der Attentäterin gefunden und eine Nachricht in ihrer Sprache. Zwei weitere Wachen hatten den durchsuchten Leichnam bereits aus dem Quartier getragen und vor der Tür Stellung bezogen. Als Lanis das Messer in ihrer Hand betrachtete wurde ihr Elend zu mute. „Schickt Commander Philip zu mir.“ , sagte sie mit brüchiger Stimme und abgewandtem Gesicht.
In der gleichen Nacht wurde Sub-Commanderin Narla in aller Öffentlichkeit wegen Mordes an der Führerin der Enadorer in Inas hingerichtet. Das Messer, welches zu Janaras Tod geführt hatte und die Nachricht galten als Beweis, der unumstößlich war. Sie bedauerte diesen Schritt, aber sie hatte keine andere Wahl.

Janara wurde zwei Tage später beerdigt. Lanis legte das Messer, welches ihre Meisterin getötet hatte, zwischen ihre ineinander gefalteten Hände auf ihre Brust. „Das ist meine Schuld die ich zusätzlich immer mit mir tragen werde. Das werde ich mir nie verzeihen. - Dein Meisterstück ist schuld an deinem Tod.“, murmelte sie, bevor sie den Leichnam vor den Augen aller Soldaten und Offiziere dem Feuer übergab. Sie drehte sich um nahm ihre Stelle zwischen den Offizieren als neue Führerin Enadors in Inas ein. Sie atmete schwer. Janaras Meisterstück hatte sie verraten – und niemand außer Lanis wußte von dieser Schuld. Das Lächeln ihrer Herrin und Meisterin konnte sie nicht mehr sehen.
©DVH April 2009

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